Trichomonaden - Gelber Knopf
Trichomonadose wird auch Gelber Knopf, Flagellatendiphterie oder Kropfseuche genannt. Es handelt sich hier um eine parasitäre Erkrankung. Bei Tauben ist der Erreger Trichomonas gallinae bekannt als Urasche, aber auch junge Wellensittiche und Nymphensittiche, sowie Kanarienvögel sind betroffen. Trichomonaden sind begeißelte Flagellaten, also Einzeller welche sich bewegen können. Dieser Parasit besiedelt den oberen Verdauungstrakt, kann aber auch den Nabel bei jungen Tieren befallen, sowie Herz und Leber. Nicht alle Tiere mit Trichomonadose zeigen Symptome.
Der Erreger führt zu unterschiedlichen Krankheitsbildern. Der Schweregrad der Erkrankung wird durch hohe Besatzdichte, Gruppenstress, Vitaminmangel, Klimabelastungen und bakterielle Sekundärerkrankungen negativ beeinflusst.
Trichomonaden schädigen stark das Gewebe, weshalb es zu gelben Belägen im Schnabel und im Kropf kommen kann (gelber Knopf). Symptome sind Atemnot, Abmagerung, Würgen, Erbrechen, ein aufgegaster Kropf, erbrechen von unverdauten Körnern, sowie verklebtes Kopf- und Halsgefieder. Vor allem Jungvögel sind betroffen. Die Krankheit kann unbehandelt tödlich verlaufen.
Die Diagnose erfolgt in der klinischen Untersuchung, gelbe Beläge im Schnabel, sowie ein süßlich-muffiger Geruch sind stark hinweisend. Eine Tupferprobe aus dem Kropf, welche mikroskopisch untersucht wird zeigt dann die einzeller, welche sich mit drehenden, "tanzenden" Bewegungen winden, wie das folgende Video zeigt.
Die Behandlung besteht in einer strengen Trinkwasserhygiene mit täglichem waschen und desinfizieren der Trinknäpfe. Neu gekaufte Tiere sollten mindestens drei Wochen in Quarantäne und bevor sie in die Gruppe kommen, vom Tierarzt untersucht werden. Es gibt spezielle Antiflagellatika zur Behandlung. Die Medikation hat so lange zu erfolgen, bis keine Einzeller mehr nachzuweisen sind. Bei mangelnder Hygiene kann es schnell zum Wiederauftritt der Krankheitssymptome kommen.