Megabakteriose, "Going-light" der Wellensittiche
Macrorhabdus ornithogaster ist bei Vogelhaltern eher unter dem Namen Megabakteriose oder "Going-light-der Wellensittiche" bekannt geworden. Hierbei handelt es sich um eine Mykose, also eine Schimmelpilzerkrankung des Magen-Darmtraktes. Vor einigen Jahren dachte man noch, dass es sich hierbei um eine bakterielle Infektion handelt, neuere Studien haben jedoch ergeben, dass es sich um Hefepilze handelt. Die Organismen besiedeln den oberen Verdauungstrakt verschiedener Vogelarten - nicht nur der Wellensittich ist betroffen, wenn es bei dieser Art jedoch sehr häufig auftritt. Der Erreger wird auch bei klinisch gesunden Vögeln nachgewiesen. Der Einfluss von Stress scheint eine entscheidende Rolle im Krankheitsgeschehen zu spielen.
Vögel mit Macrorhabdus zeigen oft Schwäche und Apathie. Die meisten Tiere würgen viel und erbrechen häufig. Abmagern, trotz sehr guter Futteraufnahme sind ein klassischen Charakteristikum dieser Krankheit. Grüner Hungerkot und das Ausscheiden von unverdauten Körnern sind ebenfalls häufig.
In Röntgenuntersuchungen fällt zumeist ein aufgegaster Drüsenmagen auf.
Die Therapie besteht in der Gabe von Antimykotika, zum Beispiel "Amphothericin B", sowie der Umstellung auf leicht verdauliches Futter, geschälte Hirse eignet sich besonders gut. Zuckerhaltige Nahrung und sehr süßes Obst sollten vermieden werden. Das Ansäuern vom Trinkwasser hat leider oft zur Folge, dass die Tiere nicht mehr trinken. Dieser Aspekt muss zuvor gut abgewogen werden. Stress und Haltungsfehler sollten in jedem Fall reduziert bzw. vermieden werden.
Unbehandelt kann die Erkrankung tödlich verlaufen. Diese Pilzerkrankung kann immer wieder ausbrechen und muss unter Umständen mehrfach wiederholt werden.