Aspergillose
Die Aspergillose ist eine sogenannte Mykose - also Schimmelpilzerkrankung. Sie befällt insbesondere die Atemwege unserer Ziervögel.
Schimmelpilze kommen in der ganz normalen Luft vor, die wir täglich atmen. Gesunde Menschen und Haussäugetiere haben genug Widerstände, um nicht zu erkranken. Vögel dagegen haben ein weit komplizierteres Atemwegssystem und sind wesentlich anfälliger. Dazu kommt, dass viele Papageien nicht optimal ihrer Art entsprechend gehalten werden. Sie sind meist zu untrainiert, fliegen viel zu wenig oder gar nicht, auch Stress durch fehlerhafte Besatzdichte oder Einzelhaltung begünstigen die Erkrankung. Viele Papageien werden nicht entsprechend gefüttert und erhalten die oft stark verpilzten Nüsse. Ausserdem ist die Luftfeuchtigkeit in den meisten Wohnungen zu niedrig. So können sich Pilze festsetzen.
Es gibt verschiedene Pilzarten, Aspergillusarten sind am häufigsten. Erkrankungen des Atmungstraktes, die durch mykotische Infektionen hervorgerufen werden, spielen bei in Europa gehaltenen Ziervögeln eine große Rolle und sind eine der häufigsten Todesursachen bei tropischen Papgeien, Beos und falknerisch gehaltenen Greifvögeln.
Die Prozesse spielen sich in der Lunge und den Luftsäcken ab. Hier können sich regelrechte Pilzrasen, wie sie der Laie von verdorbenen Lebensmitteln kennt, ausbilden. Die Infektion verläuft zumeist chronisch. Tiere können wochenlang symptomfrei sein, später kommt es zu Abmagerung, Schwäche, Leistungsverlust, Atemnot, Durchfall und Befiederungsstörungen. Auch zentralnervöse Störungen und Erbrechen sind möglich. Die Erkrankung befällt zwar in erster Linie den Atemtrakt, aber die Auswirkungen, welche durch die Schimmelpilztoxine entstehen, betreffen sämtliche Organe.
Die Atemwegssymptome kommen meist erst, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist. Hierzu zählen Atmung mit geöffnetem Schnabel, Backenblasen, Schwanzwippen, Husten, Keuchen, Niesen, aber auch ein Stimmverlust kann beobachtet werden.
Die Diagnose wird immer und fast ausschließlich mittels Röntgenuntersuchung gestellt. Ein Erregeranzüchter nach einer Tupferprobe, sowie eine Kotuntersuchung ergeben oft falsche Diagnosen und sind somit keine modernen Untersuchungen mehr.
Die Therapie ist oftmals langwierig, kostenintensiv und die enge Zusammenarbeit mit dem Besitzer ist hier gefragt. Die Tiere müssen oft wochenlang täglich Medikamente nehmen und inhalieren. Zudem sind regelmäßige Blutkontrollen und teilweise Infusionen notwendig. Oft ist zu Beginn - in kritischen Krankheitsphasen - die stationäre Behandlung mit Zwangsfütterung und intensiver Medikation unumgänglich.
Verhindern kann man diese schwere Erkrankung nur durch eine optimale Haltung. Freiflug ist sehr wichtig, am besten in einer Aussenvoliere. Ebenso ist eine ausgewogene Ernährung mit pilzarmem, entsaubtem Futter wichtig. Nüsse, insbesondere Erdnüsse und Zirbelnüsse sollten nicht auf dem Ernährungsplan stehen. Auf ausreichende Luftfeuchtigkeit in den Räumen, gerade im Winter, ist zu achten.