Rattengift - eine nicht zu unterschätzende Gefahr
Manja hat eine Rattengiftvergiftung
Die Hündin Manja wurde uns am Wochenende im Notdienst vorgestellt. Es ging ihr sehr schlecht. Die Hündin war in Seitenlage und hatte Atemnot.
Auffallend waren ihre blassen, fast weißen Schleimhäute, eine Einblutung in das rechte Auge, sowie eine deutlich erschwerte Atmung.
Umgehend wurden alle erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet, Manja war lebensbedrohlich erkrankt.
Sie bekam einen venösen Zugang und im hauseigenen Labor wurden die Blutwerte, sowie die Gerinnung überprüft. Die Hündin hatte extrem schlechte Blutwerte, die Blutgerinnung war nicht mehr messbar. Damit stand schnell die Diagnose fest, der Hund hatte unbemerkt irgendwo im Wald oder Feld Rattengift aufgenommen.
Auf dem Röntgenbild der Lunge konnte eine starke Lungenblutung festgestellt werden, dies erklärte die Atemnot.
Manja erhielt ein Gegenmittel, Vitamin K. Dies fördert die Blutgerinnung. Zudem wurde sie stationär aufgenommen und bekam eine Infusion.
Bereits zehn Stunden nach der Behandlung ging es dem Tier schon besser. Sie konnte wieder stehen und mochte auch etwas fressen.
Am nächsten Tag überprüften wir sicherheitshalber die Blutwerte der "Tochter" von Manja. Feli ging es zu diesem Zeitpunkt gut, sie war eventuell etwas ruhiger, als sonst. Aber auch diese Hündin hatte unbemerkt Rattengift aufgenommen, wie sich dabei herausgestellt hat. Ihre Blutwerte waren ebenfalls sehr schlecht und auch diese Hündin hatte keine messbare Blutgerinnung mehr.
Beide Tiere werden nun mit Vitamin K behandelt, diese Therapie wird mehrere Wochen fortgesetzt, bis die Tiere ausser Lebensgefahr sind.
Wir empfehlen, im eigenen Haus kein Rattengift auszulegen, Hunde finden selbst das beste Versteck. Draussen kann man eine Aufnahme natürlich nur schwer verhindern.
Rattengift verursacht massive Blutungen im Körper Ihres Tieres. Es geschieht durch die fehlende Blutgerinnung, die dieses Gift verursacht.
Dies erkennt man an:
-körperlicher Schwäche
- verstärkter Atmung
-offensichtlichen Blutungen, wie Nasenbluten, blutiger Urin oder blutiger Durchfall
-blassen bis weißen Schleimhäuten (z.B. im Maul)
-Haematomen (blauen Flecken z.B. am Unterbauch)
Achten Sie darauf, falls Ihr Hund eine unbekannte Substanz beim Spaziergang zu sich nimmt. Im unklaren Fall informieren Sie umgehend den Tierarzt.