Geänderte Notdienstzeiten

Nach nunmehr fast zehn Jahren des Notdienstes, nachts, an Wochenenden und auch an allen Feiertagen, sehen wir uns gezwungen, diese von uns freiwillig angebotene Dienstleistung ab Januar 2020 einzuschränken.

Diese Entscheidung fällt uns wirklich sehr schwer. Aber sie ist die unausweichliche Konsequenz aus diversen gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Veränderungen der letzten Zeit.

Wir haben immer entschieden betont, dass nach unserem Verständnis für den Beruf des Tierarztes und der Tiermedizinischen Fachangestellten die Bereitschaft für Dienste außerhalb der regulären Sprechzeiten für eintretende lebensbedrohliche Notfälle unumgänglich ist.

Leider wird unsere Notrufnummer nicht mehr als das gesehen, was sie mal war: Eine Telefonnummer für lebensbedrohliche Notfälle! Sie wird in vielen Fällen als kostenlose tiermedizinische Auskunft zu jeder Nachtzeit und an den Wochenenden genutzt. Dabei fällt auf, dass die Anrufe u.a. aus Regionen stammen, die weit über die Grenzen von Burgdorf hinausgehen. Hauptsächlich geht es hier um Erkrankungen, die schon seit Tagen bestehen, wie Durchfall, Juckreiz, Husten, Flohbefall oder eine eingerissene Kralle. Auch Fragen nach den Dienstzeiten bestimmter Tierärzte oder der Wunsch den Beipackzettel eines bestimmten Medikamentes zu besprechen, sind keine Seltenheit. Dafür werden unsere Tierärzte, nach unserer internen Statistik, durchschnittlich sechs Mal in der Nacht angerufen. In einem Auswertungszeitraum von sechs Monaten gab es genau einen Anruf nach 22.00 Uhr, der einen wirklichen Notfall darstellte und der für den Besitzer nicht vorhersehbar war. Diese mehrmaligen nächtlichen Unterbrechungen können wir leider so nicht länger hinnehmen!

Woran liegt es nun, dass die Anruffrequenz in den letzten Jahren so stark zugenommen hat?

Vor Jahrzenten war es völlig selbstverständlich, dass Tierärzte 24-Stunden-Dienste anboten. Landwirtschaftliche Nutztiere mussten in Notfällen gerettet werden. Niemand hätte wegen eines „Nicht-Notfalles“ gewagt, den Tierarzt aus dem Schlaf zu reißen. Das sieht heute anders aus. Die Konsequenz daraus ist, dass es für viele Praxen nicht länger zu leisten ist, einen Notdienst rund um die Uhr anzubieten. Die meist unnötigen Anrufe in der Nacht, machen es unmöglich, am nächsten Tag wieder im normalen Praxisalltag fit und auf die Patienten konzentriert zu sein. Deswegen haben viele Kollegen schon vor Jahren den Notdienst eingestellt, was zur Folge hatte, dass unsere Notrufnummer immer häufiger frequentiert wurde, leider wie oben beschrieben, fast kaum für wirkliche Notfälle.

Dass es eine deutschlandweite aktuelle Notdienstkrise bei der tiermedizinischen Versorgung gibt, hat sich schon vor Jahren abgezeichnet. Immer mehr Kliniken haben ihren Klinikstatus abgegeben und somit auch die Verpflichtung, einen 24-Stunden-Notdienst vorzuhalten. Gründe dafür sind die Häufung der Notdienstfälle, zu hohe Kosten, zu lange Arbeitszeiten der Mitarbeiter, welche durch das Arbeitszeitgesetz nicht mehr zulässig sind. Folge daraus ist, dass durch Höchstarbeitszeiten und vorgeschriebene Ruhezeiten, die Mitarbeiter am Tage in der Praxis fehlen.

Nun ist das Notdienstproblem in der Veterinärmedizin kein reines deutsches Problem. In England und den Niederlanden gibt es bereits ein Lösungsmodell: Nachtkliniken und -praxen, die abends öffnen und morgens wieder schließen. Dieses Modell hat sich in Deutschland noch nicht durchgesetzt. Die Bundestierärztekammer hat eigens eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die die Notdienstproblematik aufarbeiten und Lösungsansätze aufzeigen soll. Welche Ansätze dort aufgezeigt und wie diese umgesetzt werden sollen, steht noch in den Sternen.

Um aber weiterhin die gewohnte hohe Qualität und Dienstleistung für Sie und Ihre Lieblinge 365 Tage im Jahr aufrechterhalten zu können, bedeutet das, dass wir nunmehr aus genannten Gründen gezwungen sind, unsere Notdienstzeiten wie folgt zu ändern:

  • Die Notdienstzeiten von Montag bis Freitag werden auf 22.00 Uhr begrenzt. Nach 22.00 Uhr stehen die umliegenden Kliniken mit ihrem gesetzlich vorgeschriebenen Notdienst zur Verfügung.
  • An den Wochenenden bieten wir weiterhin die bekannten Sprechzeiten am Samstag und am Sonntag an. Für Notfälle außerhalb dieser Sprechzeiten steht, neben den umliegenden Kliniken, zusätzlich der regionale Notdienst aller Tierärzte der Umgebung zur Verfügung. Der jeweils diensthabende Tierarzt wird in der Woche vor dem betreffenden Wochenende in den kostenlosen Wochenzeitungen (Marktspiegel und Neue Woche) veröffentlicht.
  • Feiertage gelten als Sonntag und es findet eine entsprechende Sprechstunde statt. Auch hier greift außerhalb der Sprechzeit der regionale Notdienst.

Nur durch diese Einschränkungen können wir auch zukünftig unsere Sprechzeiten von

  • Montag bis Freitag durchgehend von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr
    (Notdienst bis 22.00 Uhr),
  • Samstag Sprechstunde von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr,
  • Sonntag Sprechstunde von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr und
  • Feiertage Sprechstunde von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr

aufrechterhalten.

Im Gegenzug ermöglicht uns die bessere Personalverfügbarkeit tagsüber das Terminangebot und unsere Serviceleistungen deutlich zu erweitern, was zu kürzeren Wartezeiten und zu schnellerer Terminvergabe führen wird.

Was können Sie nun als Tierbesitzer vorsorglich tun, um nicht zu den wenigen zu gehören, die nach 22.00 Uhr einen Tierarzt benötigen:

 

  • Prüfen Sie, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt. Die Anzeichen eines Notfalles sind:
    • Bewusstseinsverlust, Zusammenbruch
    • Atemnot
    • Stärkere oder unstillbare Blutungen
    • Sehr helle/blasse Schleimhäute
    • Krampfanfälle
    • Kein Urinabsatz
    • Plötzliche Lähmungen der Beine
    • Augenverletzungen
    • Verschlucken von Fremdkörpern oder Giften, Verbrühungen, Verbrennungen, Hitzschlag
    • Schwerer Verkehrsunfall
  • Wenn Sie unsicher sind, warten Sie nicht zu lange und rufen in fraglichen Situationen VOR 22.00 Uhr bei uns an, um zu klären, ob Ihr Liebling noch am selben Tag eine Behandlung benötigt.
  • Halten Sie die Kontaktdaten und Anfahrtswege der umliegenden Kliniken bereit, um in nächtlichen Notfallsituationen vorbereitet zu sein. Informieren sie sich jede Woche über den diensthabenden Tierarzt des regionalen Notdienstes für das folgende Wochenende.
  • Sorgen Sie immer für ausreichend Vorrat, sofern Ihr Tier spezielle Futtermittel oder dauerhaft Medikamente benötigt.

Haben Sie weitere Fragen zu unseren Sprech- oder Notdienstzeiten? Dann sprechen Sie uns einfach an.

Herzlichst,

Dr. Meike Völker
Christian Willenbockel

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