Gefahr für Salamander!
Aggressiver Pilz bedroht Feuersalamander
In Deutschland haben Wissenschaftler der Uni Braunschweig Anfang Oktober erstmals den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) als Todesursache für rund 100 in privaten Terrarien gehaltenen Salamander nachgewiesen.
Diese Pilzerkrankung hat bereits unter Salamandern in den Niederlanden und Belgien zu einem Massensterben geführt. Der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) wurde wahrscheinlich mit dem Tierhandel aus Asien nach Europa eingeschleppt und verbreitete sich zunächst unter frei lebenden Feuersalamandern in den Niederlanden und Belgien. Wie sich die Amphibien in Deutschland infizierten, ist noch unklar.
Der Pilz frisst buchstäblich Löcher in die Haut der Feuersalamander, eine Abschottung des Körpers kann nicht stattfinden, die Tiere ersticken, weil die Haut nicht mehr atmen kann.
Für den Menschen stellt der Pilz keine Gefahr dar, er kann aber theoretisch zu seiner Ausbreitung beitragen – entweder direkt durch Übertragung der Sporen oder indirekt durch den versehentlichen Transport infizierter Tiere.
Um die Ausbreitung des Erregers nicht unabsichtlich zu beschleunigen, wird empfohlen, engeren Kontakt mit den Amphibien zu vermeiden oder Handschuhe zu tragen.
Wenn die Erkrankung früh erkannt wird, kann sie durch eine kurzzeitige Anhebung der Temperatur bekämpft werden. Zudem wird versucht, eine Impfung zu entwickeln. "Der Pilz ist eine große Gefahr", sagen die Biologen der Uni Braunschweig. Eine Ausbreitung könne die Feuersalamander an den Rand des Aussterbens bringen.
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist einer der größten heimischen Schwanzlurche. Er lebt vorwiegend in feuchten Laubmischwäldern der Mittelgebirge – etwa im Harz.
Bsal-infizierte Feuersalamander zeigen klassische Symptome wie Hautblessuren oder offene Geschwülste. Tiere in Terrarien sind ebenso in Gefahr wie frei lebende Lurche – sie sterben binnen weniger Tage
Foto: Technische Universität Braunschweig