Maßnahmen vor der Operation
Bei geplanten Operationen beachten Sie bitte: Ihr Tier muss nüchtern sein! Hunde und Katzen dürfen zwölf Stunden vor dem Operationstermin nicht mehr gefüttert werden. Lassen Sie bitte kein Futter stehen und geben Sie keine Belohnungshäppchen. Der Verdauprozess im Magen und Darm wirkt auf den Kreislauf. Außerdem können Anästhetika während der Narkose zum Erbrechen führen. Dabei besteht Erstickungsgefahr. Das Erbrochene kann in die Lunge des Patienten gelangen und eine lebensgefährliche Lungenerkrankung auslösen. Trinkwasser können Sie Ihrem Tier durchgängig anbieten.
Bekommt Ihr Tier regelmäßig Medikamente, entscheiden Sie bitte auf keinen Fall ohne Rücksprache mit dem Tierarzt darüber, die Medikamente am Tag der Operation zu verabreichen oder abzusetzen. Das gilt auch für homöopathische Mittel und eventuelle Futterzusätze.
Hunde entspannt ausführen! Nutzen Sie den Tag vor der Operation, Ihr Tier in Ruhe und Ausgeglichenheit zu bringen, damit die Selbstheilungskräfte und die körpereigene Abwehr störungsfrei funktionieren. Stress, Verausgabung, Unruhe und Hektik sollten Sie unbedingt vermeiden. Unternehmen Sie ruhige Spaziergänge. Vermeiden Sie übermäßiges Spielen, Hetzen, Suchen, Jagen und Apportieren.
Freigängerkatzen sind ab dem Abend vor der Operation im Haus zu halten. So können Sie die Futteraufnahme kontrollieren und verhindern, dass sich die Katze auf einen ihrer ausgedehnten Streifzüge begibt.
Kurz vor dem OP-Termin sollte sich Ihr Hund auf einem kleinen Spaziergang an der Leine erleichtern können. Katzen sollten vor dem Termin Zugang zur Katzentoilette haben. Ein gefüllter Darm oder eine volle Blase erschweren einerseits die Arbeit des Chirurgen, andererseits ist es für das Tier unangenehm, wenn es in der Aufwachphase seine Notdurft verrichten muss.
Das Verweilen in Transportboxen sollte Ihrem Haustier immer vertraut sein. Ist das Tier daran erzieherisch gewöhnt, löst die vorübergehende Enge des Käfigs keinen Stress beim Tier aus. Speziell im Fall einer notwendigen Operation erhöht Stress das Narkoserisiko!
WICHTIG: Beobachten Sie vor der Operation Veränderungen an Ihrem Haustier, z.B. Durchfall, Läufigkeit, Erbrechen, Mattigkeit o.a., teilen Sie uns das bitte umgehend mit. Informieren Sie uns auch über Vorerkrankungen, Allergien oder regelmäßige Medikamentengabe.
Kastration beim Kaninchen
Der enorme Stoffwechsel und das spezielle Verdauungssystem von Kaninchen erfordert eine ständige Futtergabe. Die Tiere dürfen auf keinen Fall hungern. Werden sie am üblichen, permanenten Fressen gehindert, würde der schnell auftretende Energiemangel den Kreislauf negativ beeinflussen und die Darmflora stören.
Bis zur Narkose sollte dem Tier deshalb ununterbrochen Futter und Wasser zur Verfügung stehen, auch im Transportkäfig.
Bieten Sie im Käfig keine Klettermöglichkeiten an, die Verletzungsgefahr nach der Narkose ist zu hoch. Der Käfig sollte außerdem frisch eingestreut und sauber sein, damit der Kot und Urin nach der Operation kontrolliert werden kann.